Archive for Juni, 2025



🎥 Midjourney Video V1 – Die bewegte Zukunft beginnt jetzt

Datum: 18.–20. Juni 2025

1. Der große Schritt: Video in Midjourney

Am 18. Juni 2025 veröffentlichte Midjourney sein erstes Video‑Generierungsmodell V1, das KI‑animierte Kurzvideos aus Bildern erzeugt youtube.com+9youtube.com+9autogpt.net+9youtube.com+10updates.midjourney.com+10indianexpress.com+10. Fortan kann man direkt im Web oder über Discord ein Bild – selbst ein extern hochgeladenes – animieren, indem man den „Animate“‑Button klickt omni.se+7updates.midjourney.com+7venturebeat.com+7.

Hauptfunktionen:

➡️ Ergebnis: „Bezahlbar, experimentell & kreativ“ – so beschrieb Midjourney selbst den Start tomsguide.com+10omni.se+10theverge.com+10.


2. Kontext: Rechtsstreit und Marktposition

Der Launch setzt Midjourney in direkte Konkurrenz zu OpenAI Sora, Runway Gen‑4, Google Veo 3 & Co tomsguide.com+3techcrunch.com+3venturebeat.com+3. Allerdings steht das Unternehmen derzeit auch im Fokus einer Klage von Disney & Universal wegen Urheberrechtsverletzung techcrunch.com+4omni.se+4theverge.com+4. Kritiker befürchten, dass Midjourney seine Trainingsdaten mit urheberrechtlich geschütztem Material gefüttert hat tomsguide.com+15theverge.com+15techcrunch.com+15.

Trotzdem setzt CEO David Holz auf verantwortungsvolles Einsetzen der Technologie und nennt den Video‑Launch einen „Baustein hin zu Echtzeit‑Open‑World‑Simulationen“ reddit.com+6updates.midjourney.com+6theverge.com+6.


3. V7‑Image‑Model & neue Tools

Zeitgleich wurde V7 zum Standard-Bildmodell erklärt – mit spannenden neuen Features:

Omni‑Reference (--oref)

Ermöglicht konsistente Figuren und Objekte über Szenen hinweg. Per Drag‑&‑Drop ins Prompt‑Bar oder via URL (--oref) midjourneyv6.org+11updates.midjourney.com+11midjourneysref.com+11.
🔧 Best Practices: Bild + aussagekräftiges Text‑Prompt, Gewichtungsparameter --ow zur Feinsteuerung docs.midjourney.com+1midjourneysref.com+1.

Personalization Profiles (--p)

Der Benutzer prägt seinen eigenen Stil: durch vergleichende Bildfragen lernt das System deinen visuellen Geschmack – und setzt ihn um .

Style References (--sref)

Stile wie Studio‑Ghibli oder Brutalismus lassen sich jetzt per Bildreferenz treffgenau wiederholen, mit deutlich höherer Präzision dank V7 medium.com.

Draft Mode (--draft)

Zehnmal schnellere Bildgenerierung bei halben GPU-Kosten. Auf Web durch ⚡️‑Switch oder Prompt‑Param --draft. Sprach‑/Konversationsmodus inklusive .


4. Das Zusammenspiel: Bild trifft Bewegung

Midjourney ermöglicht nun:

  1. Charakter über --oref konfigurieren.
  2. Stil mit --p und --sref individuell personalisieren.
  3. Rohkonzept via Draft Mode blitzschnell entwickeln.
  4. In Video V1 verwandeln: automatische oder manuelle Bewegung hinzufügen, low/high motion wählen, verlängern.

Das ist ein komplett neuer Workflow von statischer Vision hin zur animierten Realität.


5. Chancen & Ausblick


6. Fazit – Warum das wichtig ist

Midjourney Video V1 verändert die KI‑Kunstwelt. Es erweitert KI‑Bildgeneratoren endlich in den bewegten Bereich und bricht dabei Barrieren für alle Nutzer: technisch spannend, stilistisch eigenständig, kreativ ungebunden.
Selbstbewusst setzt man auf künstlerische Freiheit, auch angesichts juristischer Herausforderungen, und schickt uns alle auf Liter behind-the-scenes in eine Welt, in der Bilder zu lebendigen Erlebnissen werden.


🔧 Empfehlungen für deinen Workflow

  1. Starte mit Omni‑Reference (--oref), um deinen Charakter einzuführen.
  2. Nutze --p, um deinen Stil zu personalisieren.
  3. Nutze --draft für ultra‑schnelle Skizzen.
  4. Wechsle zu Video V1: wähle Automatic für Einfachheit oder Manual für volle Kontrolle.
  5. Probiere low vs. high motion, und verlängere dein Video – bis zu 20 Sekunden.

ps.: https://brownz.art/2025/06/19/entfessle-kreativitat-brownz-3-training-fur-einsteiger-fortgeschrittene-mit-sofortzugriff/


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Titel: MARTIN WIELAND – BILDKLANG AUS STILLE UND SUBSTANZ**


www.martin-wieland-arts.com ist keine typische Künstlerseite. Sie ist ein langsamer Gang durch eine aufmerksame Welt. Sie fordert Geduld, fordert das Hinsehen, das Bleiben, das Sich-Einlassen. Nicht mit Überwältigung, nicht mit Pathos, sondern mit ruhiger Intensität. Diese Seite ist ein stilles Manifest gegen die Verflachung des Visuellen, gegen das Verschwinden von Tiefe im digitalen Raum. Und Martin Wieland ist ein Künstler, der diese Tiefe nicht nur sucht, sondern auch erschafft – in Bildern, die sich dem lauten Zugriff entziehen und gerade darin ihre eigentliche Kraft entfalten.


🎨 Die Serien – Seismographien des Sehens

🔹 Modern Madonnas

Wielands „Modern Madonnas“ sind keine Hommagen an die Heiligenbilder der Kunstgeschichte. Sie sind viel mehr: Spiegelungen eines gegenwärtigen Ichs im archaisch weiblichen Bild. In diesen Kompositionen vollzieht sich ein Balanceakt zwischen Anspielung und Abstraktion. Die Figuren erscheinen nicht als Individuen, sondern als Atmosphären – konturiert durch Stoff, Schatten, Ornament, nie durch Narration. Die Madonnen schweigen, sie schauen nicht zurück, sie lassen sich nicht lesen – sie lassen sich nur anschauen. Und darin liegt eine souveräne Wucht.

Die Serie reflektiert die Spannung zwischen Ikone und Identität, zwischen spirituellem Echo und zeitgenössischer Anonymität. Der Körper tritt zurück, wird Fläche, wird Projektionsraum. Und was bleibt, ist ein Bildzustand, der sich entzieht – und genau deshalb bleibt.

🔹 Split Screen

Hier findet Wieland zu einer Sprache, die den Bruch nicht als Defizit, sondern als produktive Form anerkennt. Die Bilder operieren mit Dualität, mit Verschiebung und Versatz, ohne jemals plakativ zu werden. Sie sind rhythmisch, wie eine Doppelpulsation, ein Bild und sein Widerhall, zugleich statisch und in Bewegung. Die geteilte Fläche wird zur Metapher des Blicks selbst – gespalten, verunsichert, unvollständig, aber gerade dadurch: echt.

Der Split ist nicht formal, sondern existenziell. Er verweist auf die Spaltung des Subjekts in der Wahrnehmung – auf das Gleichzeitige von Distanz und Nähe, von Wissen und Nichtwissen. Es sind Bilder, die denken lassen, ohne etwas zu behaupten.

🔹 Urban Chronicles

Diese Serie ist, was Walter Benjamin vielleicht „Porträts der Aura“ genannt hätte. Keine dokumentarischen Stadtansichten, sondern Verdichtungen urbaner Erfahrung. Fenster, Fassaden, Regenflächen – keine Großstadtkulisse, sondern Stadtraum als innerer Zustand. Die Fotografie als melancholischer Speicher: Licht wird Geschichte, Schatten wird Biografie. Man hört fast, wie die Bilder atmen.

Was Wieland hier zeigt, ist eine Form der „Slow Architecture“ in Bildform. Keine Sensation, kein Statement, sondern eine Einladung zum tastenden, geduldigen Sehen. Der Stadtraum erscheint nicht als Kulisse, sondern als Innenraum des Betrachters.


🖼️ Signed. Framed. Iconic. – Bild als Wesen

Diese Reihe ist die konzentrierteste Setzung im Werk Wielands. Hier wird nicht mehr komponiert, sondern entschieden. Jedes Bild wirkt wie eine Destillation – eine finale Form, die auf nichts mehr verweist außer auf sich selbst. Diese Arbeiten hängen nicht. Sie stehen. Im Raum. Im Denken. In der Erinnerung.

Das Signierte ist keine Eitelkeit, sondern ein Akt der Verantwortung. Die Rahmung kein dekorativer Akt, sondern eine kluge Setzung: Das Bild als eigener Körper. Es geht nicht darum, was das Bild zeigt – sondern wie es im Raum existiert. Das ist keine Geste, das ist Ontologie.

Man denkt an Roger Fry, der über Cézanne sagte: „Er zeigt nicht die Dinge – sondern das Sehen selbst.“ Genau das ist hier spürbar: Ein Bild, das schaut. Zurück.


📆 Kalender – Temporale Poesie

Der Kalender ist ein poetisches Format. Zwölf Monate, zwölf Gelegenheiten zur Wahrnehmung. Wieland nutzt dieses Medium nicht für Illustration, sondern für Konzentration. Die Schwarzweiß-Fotografien wirken wie Lichtgedichte. Jedes Bild ein inneres Wetter.

Kein Kalender, um Termine zu planen. Sondern ein visuelles Journal der Zeitwahrnehmung. Er begleitet, kommentarlos und dadurch umso kraftvoller. Der Kalender bei Wieland ist kein Nebenprodukt, sondern ein Hauptwerk in Etappen.


🎁 Collector’s Editions – Kunst als Mitbewohner

Diese Drucke verlangen nicht nach Prestige, sondern nach Platz. Innerlich wie äußerlich. Wer sich auf diese Werke einlässt, geht eine Beziehung ein. Sie sind nicht da, um gefallen. Sie wollen betrachtet, verstanden, ertragen werden.

Jeder Print trägt Spuren. Nicht nur die Signatur des Künstlers, sondern das stille Einverständnis: Ich bleibe. Nicht für eine Saison. Sondern für immer. Wie ein Gedicht, das man erst beim zehnten Lesen zu hören beginnt.


📚 Bücher – Der gebundene Raum

Ein Buch ist bei Wieland kein Container für Bilder, sondern ein architektonischer Raum für Stille. Die Haptik, das Papier, das Layout – alles spricht. Leise, aber bestimmt. Man lebt mit diesen Büchern. Man nimmt sie nicht zur Hand. Man nimmt sie in sich auf.

Wie Roberta Smith es formulierte: „Great art changes the temperature of a room.“ Diese Bücher verändern nicht nur Räume. Sie verändern Leser.


📱 Instagram & @modern_madonnas

Zwei Fenster. Zwei Atemzüge. Kein Algorithmus, keine Inszenierung. Was hier erscheint, ist kein Content – es ist ein Impuls. Nicht geklickt. Gesehen. Nicht geliked. Erinnert.


👤 Wer ist Martin Wieland?

Ein Bildchronist ohne Drang zur Erklärung. Jahrgang 1970. Analog geschult, digital befreit. Sein Blick: wach, unaufgeregt, geduldig. Seine Methode: keine Methode. Vielmehr eine Haltung. Er fotografiert nicht, er belichtet Zustände. Menschen, Räume, Licht.

Will Grohmann schrieb einst, dass der Künstler „einen Raum schafft, den wir erst betreten müssen, um zu erkennen, dass wir ihn schon lange gesucht haben.“ Genau das gilt für Wieland. Er ist kein Bildproduzent. Er ist ein Bildbewahrer.


🛍️ Shop – Auswahl als Aussage

Keine Überfülle. Kein Scrollzwang. Nur Entscheidungen. Die Reduktion ist hier kein Designkonzept, sondern ein Respekt gegenüber dem Werk. Und gegenüber dem Betrachter. Wer hier kauft, weiß, was er tut. Und was er lässt.


✍️ Was bleibt

Martin Wieland ist ein Künstler, dessen Werk sich gegen Schnelligkeit stellt. Gegen Lärm. Gegen das Sehen als Geste. Seine Website ist kein Portfolio. Sie ist ein stiller Raum für Wahrnehmung, Tiefe, Übertragung. Sie ist das Gegenteil von Markt. Und gerade deshalb: Kunst.

👉 martin-wieland-arts.com

Wer sich für Kunst interessiert, sollte nicht klicken. Sondern eintreten. In diesen Raum. In diese Stille.


Von Brownz. Als Einladung zum Sehen. Und zum Bleiben.


Hollywood vs. Midjourney: Der Beginn einer neuen Urheberrechts-Ära

Ein Paukenschlag aus Kalifornien erschüttert derzeit die KI-Welt: Disney und Universal haben Klage gegen den KI-Bildgenerator Midjourney eingereicht. Der Vorwurf: systematischer Diebstahl geistigen Eigentums. Es geht um mehr als nur ein paar cartoonhafte Bilder. Es geht um die Grundsatzfrage: Wem gehört die Zukunft der Kreativität?

Die Fronten sind klar – und verhärtet

Disney und Universal werfen Midjourney vor, ihre ikonischsten Werke – darunter die Minions, Simpsons-Figuren, Elsa oder Darth Vader – ohne Erlaubnis in die KI-Modelle eingespeist zu haben. Die Bildgeneratoren spucken auf Knopfdruck visuelle Klone aus, die kaum vom Original zu unterscheiden sind. Genau das sehen die Studios als eklatante Urheberrechtsverletzung. Gefordert werden bis zu 150.000 Dollar pro Bild. Insgesamt geht es schnell um zweistellige Millionensummen.

Warum dieser Fall anders ist

Die Klage ist keine Aufmerksamkeitsnummer. Sie ist strategisch. Und sie kommt nicht zufällig jetzt. Denn die Studios erkennen: KI ist nicht nur eine Bedrohung – sie ist ein milliardenschweres Geschäft. Wer heute die Regeln bestimmt, kassiert morgen die Lizenzen. Hollywood will nicht zurück in die Steinzeit. Es will die Spielregeln neu schreiben – mit sich selbst als Gatekeeper.

KI zwischen Kunst und Kopie

Die entscheidende Frage lautet: Ist ein KI-generiertes Bild eine eigene Schöpfung oder eine technisch verschleierte Kopie? Midjourney wird sich vermutlich auf „Fair Use“ berufen – also die Idee, dass durch Transformation ein neues Werk entsteht. Doch wenn ausgerechnet eine KI ein detailgetreues Bild von Gru aus den Minions generiert, stellt sich die Frage, wo der kreative Akt wirklich stattgefunden hat.

Und hier wird es brenzlig. Denn Gerichte könnten erstmals klären, ob das Training mit urheberrechtlich geschütztem Material legal ist – auch dann, wenn die Ergebnisse technisch nicht identisch, aber stilistisch eindeutig sind.

Was das für Kreative bedeutet

Einerseits ist das Urteil überfällig: Wer Musik, Bilder oder Charaktere erschafft, sollte auch dann geschützt sein, wenn ein neuronales Netz versucht, diesen Stil zu imitieren. Anderseits wird es eng für unabhängige Künstler:innen, wenn jede KI-Nutzung teuer lizenziert werden muss. Die drohende Folge: Kreativität wird zur Hochsicherheitszone mit Eintrittsgebühr.

Eine zweite Perspektive: Die Verteidigung der offenen Kultur

Doch es gibt auch eine andere Sichtweise – eine, die sich weniger um Besitz, sondern mehr um kulturelle Teilhabe dreht. KI als Werkzeug schöpft aus kollektiver Erfahrung, aus öffentlichem Bildgedächtnis, aus Milliardenfachem Gesehenem. Ist es wirklich fair, wenn ein Konzern jahrzehntelang die kulturelle Vorstellungswelt prägt – und dann jede neue Variation darauf blockiert?

Viele Befürworter offener Systeme sehen in dieser Klage eine Verteidigung kommerzieller Macht, nicht kreativer Integrität. Sie argumentieren: Kreativität war immer ein Spiel mit Vorbildern. Shakespeare hat plagiiert. Picasso kopierte afrikanische Masken. Die Pop-Art hätte ohne Disney nicht existiert. Wo endet Inspiration – und wo beginnt Diebstahl?

Die Verteidiger der KI sagen: Midjourney imitiert nicht – es interpoliert. Es mischt, kombiniert, abstrahiert. Der Mensch entscheidet, was daraus wird. Die kreative Leistung liegt im Prompt, nicht im Pixel.

Wenn wir nun jede KI-Ausgabe auf juristische Reinheit prüfen müssen, riskieren wir den Tod des offenen Remix. Und verlieren eine Technologie, die vielen erstmals Zugang zu visueller Gestaltung ermöglicht – ohne jahrelange Ausbildung oder teure Software.

Ein Wendepunkt

Ob Disney und Universal mit ihrer Klage durchkommen oder nicht: Die Weichen sind gestellt. Das freie Spiel mit KI wird es in dieser Form nicht mehr lange geben. Stattdessen werden sich Lizenzen, Filtermechanismen und Blacklists durchsetzen. Und das ist nur der Anfang.

Denn die Frage, die bleibt, ist nicht juristisch. Sie ist kulturell: Wollen wir eine Welt, in der jede kreative Idee von vornherein einem Rechtecheck unterliegt – oder eine, in der das schöpferische Risiko auch Raum für Neues lässt?

Was gerade vor Gericht verhandelt wird, ist nichts Geringeres als die DNA der digitalen Kunst von morgen.


Zwischen Algorithmus und Augenblick

Man kann einem Satz ansehen, ob er von einer Maschine übersetzt wurde. Die Grammatik stimmt, das Vokabular ist korrekt, aber irgendwas fehlt. Ein kleiner Riss in der Oberfläche. Die Wärme. Die Absicht. Genau wie bei Bildern, die von künstlicher Intelligenz generiert wurden.

Es sieht alles richtig aus. Die Schatten stimmen, die Lichtführung, die Farben sind harmonisch. Und trotzdem bleibt man nicht hängen. Weil das Bild nichts von dir will. Keine Spannung, keine Haltung, keine Einladung zur Auseinandersetzung. Nur makellose Fassade.

Google Translate ist ein gutes Beispiel: unglaublich leistungsfähig, aber eben doch kein Dichter. Die Poesie bleibt auf der Strecke. Der Rhythmus stirbt in der Syntax. Die Wörter sind korrekt, aber tot. Und genau das passiert, wenn wir Fotografie auf Technik reduzieren. Wenn wir glauben, dass technische Perfektion automatisch emotionale Wirkung erzeugt.

Ein gutes Bild ist kein Produkt. Es ist ein Moment, eingefroren, aber nicht erstarrt. Ein Echo dessen, was jemand gesehen – und gespürt – hat. Kein Algorithmus erkennt, wie es sich anfühlt, wenn Licht durch eine alte Fensterscheibe fällt, Staub im Gegenlicht tanzt, oder wenn jemand innehält, ohne zu wissen, dass er gerade gesehen wird. Diese kleinen, unbeobachteten Momente. Diese Brüche im Rhythmus des Alltags.

Die Gefahr liegt in der Vereinheitlichung. KI-generierte Bilder haben oft denselben Nachgeschmack. Ein bisschen zu glatt, ein bisschen zu symmetrisch, ein bisschen zu sehr darauf trainiert, Erwartungen zu erfüllen. Aber große Fotografie entsteht nicht aus Erwartungen. Sondern aus Überraschung. Aus Brüchen. Aus dem, was nicht geplant war.

Wir verlernen gerade, wie wertvoll diese Zwischenräume sind. Weil alles „perfekt“ sein soll. Rauschfrei, scharf, ausgewogen. Weil Tutorials, Presets und KI-Vorschläge uns suggerieren, es gäbe eine Formel. Aber was ist mit Zufall? Was mit Fehlern, die plötzlich Bedeutung bekommen? Was mit der Unruhe im Bild, die dich nicht loslässt, obwohl es technisch „falsch“ ist?

Ein Bild kann atmen. Es kann stören. Es kann etwas sagen, das man nicht sofort versteht. Und genau das macht es lebendig. Maschinen können das nicht. Weil ihnen der Kontext fehlt. Weil sie nicht fühlen. Sie können Schönheit simulieren – aber nicht Bedeutung erzeugen.

Vielleicht geht es in Zukunft nicht darum, besser als die KI zu sein. Vielleicht geht es darum, anders zu sein. Menschlich. Unvorhersehbar. Unvollkommen. Die Kamera wieder als Instrument der Wahrnehmung begreifen, nicht nur als Sensor zur Bilderfassung. Den Blick schärfen, statt nur den Output.

Denn auch Sprache lebt vom Bruch. Von der Ironie. Von der Ambivalenz. Von dem, was zwischen den Zeilen passiert. Wer einmal ein Gedicht von Hand übersetzt hat, weiß: Es geht nicht darum, die richtigen Wörter zu finden, sondern die richtigen Lücken stehenzulassen. Damit der Leser atmen kann.

Fotografie ist genau das. Eine bewusste Lücke. Eine Entscheidung, etwas wegzulassen, etwas offen zu lassen. Das kann keine Maschine. Weil sie nicht weiß, was sie nicht weiß.

Ein Bild darf stolpern. Ein Text darf schiefliegen. Hauptsache, sie meinen etwas. Hauptsache, sie schauen dich an. Nicht als Produkt, sondern als Begegnung.

Denn Maschinen rechnen. Aber wir erinnern.
Und manchmal reicht das.

– BROWNZ


🧠 KI frisst deine Arbeit – und grinst dabei

Der Pinsel liegt nicht mehr in der Hand, sondern im Algorithmus. Der Cursor zuckt nicht mehr aus der Schulter, sondern aus dem Backend. Willkommen im Jetzt. Hier wird nicht mehr gefragt, ob KI dein Leben verändert – sie hat es längst getan. Und während du noch über deinen CV nachdenkst, schreibt sich woanders längst der nächste Job aus. Ohne dich.


Die KI ist nicht einfach klug. Sie ist schnell, brutal effizient – und vor allem: hungrig. Schreibjobs sind weg – minus 30 Prozent in einem Jahr. Grafik? Minus 17. Coden? Minus 20. Nicht, weil Menschen schlechter wurden. Sondern weil Maschinen billiger sind. Und wach. Und skalierbar. Du bist nicht zu langsam, du bist zu teuer.

Diese Angst, ersetzt zu werden, hat jetzt sogar einen Namen: FOBO. Fear of Being Obsolete. Und die sitzt tief. Letztes Jahr protestierten 1.000 Musiker mit einem stummen Album gegen KI-generierte Musik. Kein Sound, nur Stille. Weil genau das droht: Stille. Wenn alles, was du tust, synthetisch replizierbar ist.

Und jetzt? Zentaur oder Fossil. Halb Mensch, halb Maschine. So wie Kasparov es nach seinem Deep-Blue-Schachtrauma vormachte. KI macht den Dreck. Der Mensch macht Tiefe, Kontext, Gefühl. Wer das nicht kapiert, wird Fossil. Und nein, das ist kein Science-Fiction. Das ist Realität, nur nicht gleichmäßig verteilt.

Seit ChatGPT am Markt ist, wird umgebaut. Der Arbeitsmarkt wird gerade neu gemischt. Härter, schneller, selektiver. Wer was kann, bleibt. Wer was kombinieren kann – bleibt länger. Und wer denkt, Mittelmaß sei genug, der kann sich schon mal den Platz in der Warteschlange sichern.

Aber keine Panik: Wo Jobs sterben, entstehen neue. 92 Millionen sollen verschwinden, sagt das World Economic Forum. 170 Millionen neue entstehen. Die Frage ist nur: Bist du schon unterwegs – oder wartest du noch auf die Ausschreibung?

Neue Rollen gibt’s genug: Synthograph. Prompt-Engineer. KI-Kurator. Datenethiker. Maschinen-Coach. Neue Tools, neue Denkweisen, neue Spielregeln. Und Deutschland? Naja. Während SAP, Bosch und ZF tausende Leute durch KI einsparen, haben unter 10 % der KMUs überhaupt begonnen, damit zu arbeiten. Mittelstand? Mehr Dornröschen als Digitalpionier.


🔧 PRAKTISCHE TIPPS FÜR DEN NEUSTART IM KI-ZEITALTER

1. Tools nicht googeln – benutzen

Teste täglich mindestens ein Tool aktiv. Beispiel: Schreib deinen nächsten Social-Media-Post mit GPT, visualisiere ihn mit Midjourney, sprich ihn mit ElevenLabs ein. Nur wenn du weißt, wie die Tools reagieren, kannst du kreativ mit ihnen brechen. Tipp: Bau dir ein digitales Tagebuch deiner KI-Experimente – was hat funktioniert, was nicht? Das spart dir Wochen beim nächsten Projekt.

2. Dein Alleinstellungsmerkmal KI-sicher machen

Was ist dein Flavor? Deine Handschrift? Deine Haltung? All das kann KI (noch) nicht gut simulieren. Baue deine persönliche Positionierung aus. Beispiel: Nicht „Fotograf“, sondern „Visual Storyteller, der mit KI menschliche Abgründe illustriert“. Tipp: Erstelle eine 3-Satz-Mission deiner Arbeit – ein Kompass, der deine Tools durch deinen Stil filtert.

3. Prompten ist Denken in neuer Syntax

Ein guter Prompt ist wie ein gutes Briefing – nur präziser. Beispiel: „Erzeuge ein Schwarz-Weiß-Porträt eines Mechanikers im Stil von Sebastião Salgado, mit Licht aus der linken oberen Ecke, melancholisch.“ Wenn du so denkst, führst du. Tipp: Lies Gedichte und Drehbücher. Prompten ist Schreiben mit Bilddenken.

4. Projekte statt Titel

Verkauf Ergebnisse, keine Jobbezeichnung. Beispiel: Nicht „Texter“, sondern „Ich konzipiere crossmediale Erzählformate mit KI und menschlicher Tiefe“. Denk in Wirkung, nicht in Etiketten. Noch besser: Zeig sie. Bau eine Projekt-Website mit echten Beispielen und Workflows. Offenheit ist die neue Autorität.

5. Ko-Kreation statt Konkurrenz

Nutze KI wie ein Teammitglied. Beispiel-Workflow:

  • Brainstorm mit GPT
  • Bildskizze in Midjourney
  • Photoshop für Feinarbeit
  • Stimme via ElevenLabs
  • Canva AI für Präsentation
  • LinkedIn-Post mit GPT-Tuning

Jeder Schritt mit Intention. Jeder Klick mit Strategie. Und vor allem: Iterationen sind keine Schwäche, sondern das neue Normal.

6. Wissen ist nichts – Skill ist alles

YouTube-Videos ersetzen kein Handeln. Setz dir 30 Tage lang ein Projektziel. Beispiel: „Ich baue eine kleine Website komplett mit KI-Unterstützung“. Mach Fehler. Dokumentier. Lerne. Wiederhole. Tipp: Starte mit einem SkillTree – ein Diagramm deiner KI-Kompetenzen, das du sichtbar ausbaust.

7. Mindset: Du bist nicht fertig, du bist im Update

Hör auf, dich zu „positionieren“. Positionen veralten. Bau dir ein Denkbetriebssystem. Beispiel: „Ich bin eine wandelnde Schnittstelle zwischen Chaos, Code und Kontext.“ Klingt seltsam? Ist die Zukunft. Denk nicht mehr in Jobs, denk in Rollen. Und Rollen sind beweglich.

8. Lerne, KI zu dirigieren, nicht nur zu bedienen

Klingt gleich, ist es aber nicht. Du brauchst nicht nur Toolkenntnis, sondern Urteilsvermögen. Beispiel: Nicht alles, was GPT schreibt, ist brauchbar. Aber wenn du verstehst, woher es kommt, kannst du ihm beibringen, besser zu denken. Wie ein Mentor mit Siliziumgehirn. Tipp: Lerne, in Schleifen zu denken. Erste Idee = Rohmaterial. Zweite = Fassung. Dritte = Haltung.

9. Bau dir ein Portfolio der Zukunft

Nicht deine alten Projekte. Zeig, wie du mit KI umgehst. Beispiel: Mini-Dokus, Slides, Before/After von Midjourney-zu-Real-Bild. Kuratiere das wie eine Ausstellung deiner Denkweise. Und: Erklär deine Entscheidungen. Das macht dich wertvoll.

10. Finde deine Frage, nicht deine Antwort

Die Zeiten, in denen du mit „Ich hab die Antwort“ Karriere gemacht hast, sind vorbei. Die neuen Leader stellen die richtigen Fragen. Beispiel: „Wie erzeugen wir mit KI echte Nähe?“ oder „Wie übersetzt man Intuition in Prompt-Architektur?“ Bonus-Tipp: Schreib dir jede Woche eine eigene neue Frage auf. 52 Fragen pro Jahr = dein neuer Horizont.

11. Verknüpfung statt Vertiefung

Tiefe ist wichtig – aber ohne Breite ist sie blind. Beispiel: Wenn du Texter bist, lern visuelle Komposition. Wenn du Designer bist, versteh Narrative. KI belohnt hybride Denkweisen. Tipp: Bau dir ein eigenes System aus Content, Technik und Haltung.

12. Ersetze Karriereplanung durch Bewegung

Beweg dich wie ein Organismus, nicht wie ein Beamter. Beispiel: Du willst nicht CEO werden – du willst Wirkung erzeugen, Aufmerksamkeit lenken, Relevanz spüren. Die Tools sind da. Die Bühne auch. Du musst sie nur betreten.


KI ist kein Gegner. Sie ist dein Spiegel. Und dein Upgrade.

Du entscheidest, ob du sie nutzt – oder ersetzt wirst.

– BROWNZ


🖌️ I PAINTED THIS – Mona’s Return of the Brush

Wenn ein Affe mit Zahnlücke die Mona Lisa übermalt, passiert mehr als nur Street Art.

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Die Szene wirkt auf den ersten Blick wie ein anarchistischer Witz:
Ein breit grinsender Affe mit Zahnlücke, ein Pinsel in der Hand, das Herz auf dem Shirt und eine Hose, die ruft: „Buy Art, Save Crazy Person“.
Daneben Mona Lisa, mit neonblauem Lidschatten, leicht irritiert und doch irgendwie wissend. Und darüber, knallig und selbstironisch: „I PAINTED THIS“.

Doch dieses Werk ist kein Jux. Es ist ein Schlag in die Magengrube der Kunstgeschichte.


🔵 Das Affen-Selbst: Zwischen Popkultur und Punk

Er steht da wie ein Statement: Kein Model, kein Meme, kein dressierter Witz.
Der Affe ist ein Symbol. Für uns. Für dich. Für jeden, der je an der Schwelle stand zwischen Anpassung und Ausbruch.

Er hat nicht posiert, er hat gemalt. Selbstermächtigung mit Pinsel.

Der Pinsel wird zur Waffe. Das Lachen zur Maske. Die Zahnlücke zum Symbol für Unangepasstheit.


👁️ Mona 2.0: Sie lässt es zu

Inmitten des Chaos steht sie. Mona Lisa. Nicht mehr still, nicht mehr stumm.

Mit buntem Lidschatten und dem Blick einer Frau, die mehr gesehen hat, als man denkt.
Sie ist keine Muse mehr – sie ist Komplizin. Sie lässt den Affen machen. Vielleicht hat sie sogar selbst den Pinsel geschwungen.

Ihre Augen sind nicht mehr geheimnisvoll. Sie sind rebellisch. Direkt. Wach.


🧾 Worte als Waffen

Der Hintergrund ist ein Cluster aus Mantras, Tags, Aussagen.
Keine Deko. Kein Zufall. Sondern Statements.

  • „FOLLOW YOUR HEART“: Klartext für emotionale Anarchie.
  • „I AM NOT A MODEL“: Die Absage an alles, was glatt, gefiltert und konform ist.
  • „LOVE IS THE QUESTION“: Weil es nicht mehr reicht, Antworten zu geben.
  • „Let it Rock“: Auf dem Herzen. Keine Sentimentalität, sondern Lautstärke.

Jede Zeile schreit gegen das Leise, das Angepasste. Gegen das Schöngefärbte und das Normierte.


🌐 Technik trifft Haltung

Das Ganze ist kein digitales Popart-Poster.
Es ist ein mutierter Medien-Hybrid – eine gebündelte Fusion kreativer Prozesse:

KI trifft Fotografie, trifft Photoshop, trifft Acryl, trifft POSCA.

Eine zusammenfließende Komposition aus:

  • KI-generierten Bildteilen,
  • fotografischen Elementen und realen Texturen,
  • manueller Übermalung mit Acryl,
  • digitaler Nachbearbeitung in Photoshop,
  • und finaler Veredelung mit POSCA-Stiften und Pinsel.

Träger: William Turner Büttenpapier – Struktur, Tiefe, Reibung.

Und natürlich: handsigniert. Mit echter Farbe. Mit echter Hand. Mit Haltung.


❌ SOLD – aber nicht vergessen

Ja. Dieses Werk ist verkauft. Weg. In neuen Händen. Aber das ist nicht das Ende.
Denn Bilder wie dieses verschwinden nicht. Sie setzen sich fest. In der Netzhaut. In der Wahrnehmung. In der Haltung.

Kunst, die dich anlacht und dabei den Mittelfinger zeigt.


🗯️ Fazit: Kunst als Trotzreaktion

Dieses Bild ist kein Ornament für Hotelzimmer. Es ist keine Wanddekoration. Es ist ein Widerstand.

Gegen das perfekte Bild. Gegen das vorzeigbare Leben. Gegen den Instagram-Algorithmus und gegen all die Menschen, die sagen: „So macht man das.“

I PAINTED THIS ist mehr als ein Titel. Es ist ein Geständnis. Eine Drohung. Und ein Versprechen:

„Ich war da. Ich hab das gemacht. Und ich mach weiter.“


Und du? Malst du noch nach Zahlen oder schon deine eigene Geschichte?


🎨 Ästhetische Erschöpfung: Warum perfekte Bilder niemanden mehr berühren – und was echte Wirkung heute braucht

Von brownz.art – Zwischen Pixeln, Parasiten und Perspektivbruch


Willkommen in der Welt der schönen Leere

Das Jahr 2025 steht unter dem Zeichen der Bilder. Sie sind allgegenwärtig: in sozialen Netzwerken, in virtuellen Galerien, in KI-generierten Portfolios. Noch nie war es so leicht, visuell ansprechende Werke zu produzieren. Und doch – es bleibt ein seltsames Gefühl der Leere zurück.

Man betrachtet ein perfekt ausgeleuchtetes Portrait, ein makelloses Rendering, eine harmonisch gestaltete Farbfläche. Und empfindet: nichts. Kein Staunen, kein Innehalten, kein Widerstand. Die Schönheit dieser Bilder ist unbestritten – und doch vollkommen wirkungslos.

Diese paradoxe Erfahrung beschreibt, was viele Kreative und Betrachter heute spüren: eine Form von visueller Übermüdung. Ein Zustand, den man als ästhetische Erschöpfung bezeichnen könnte. Der Reiz ist erloschen, das Auge ist gesättigt, der Geist bleibt unberührt.


Wenn Schönheit langweilt – Die stille Krise der Wirkung

In einer Welt, in der das Visuelle allgegenwärtig ist, verliert selbst das Schönste seinen Zauber. Es ist nicht die Qualität, die fehlt – es ist die Spannung. Wo kein Fehler, keine Unruhe, kein Widerspruch ist, dort gibt es auch keinen Anlass zur Reflexion. Das perfekte Bild wird zum glatten Spiegel, in dem man sich selbst nicht mehr erkennt.

Wir leben in einem Zustand permanenter ästhetischer Reizüberflutung. Doch was zunächst wie ein Überfluss an Möglichkeiten erschien, entpuppt sich zunehmend als Gleichförmigkeit. Alles ist zu gut – und damit zu gleich.

Der Algorithmus hat gelernt, was gefällt. Und genau das ist das Problem: Wenn Kunst sich nur noch an der Zustimmung orientiert, verliert sie ihren inneren Kern. Sie wird konsumierbar, aber bedeutungslos. Sichtbar, aber nicht erinnerbar.


Der erschöpfte Künstler – Zwischen Können und Leere

Diese Krise betrifft nicht nur das Publikum, sondern vor allem die Produzierenden. Kreative stehen unter Druck, sich ständig neu zu erfinden, visuell herauszustechen, technisch makellos zu liefern. Doch was, wenn der eigene Anspruch zur Falle wird?

Viele Künstlerinnen und Künstler berichten von einer merkwürdigen Erschöpfung: Die Werke entstehen, die Tools funktionieren, der Workflow sitzt – aber die Verbindung zum Bild fehlt. Man produziert, ohne zu fühlen. Man gestaltet, ohne zu glauben.

Es ist die paradoxe Situation eines Handwerkers, der alles richtig macht – aber nicht mehr weiß, wofür. Der kreative Akt wird zur Routine, das Bild zum Produkt, der Impuls zur Pflicht.


Kunst braucht Fehler – Über den Reiz der Reibung

Vielleicht ist es an der Zeit, sich zu erinnern, was Kunst einmal war: ein Ort der Unsicherheit. Ein Feld des Experiments. Ein Raum, in dem das Unklare, das Unfertige, das Widersprüchliche willkommen war.

Statt Perfektion braucht Kunst heute wieder das Risiko. Die Bereitschaft, sich lächerlich zu machen. Die Lust am Missverständnis. Die Offenheit für das Scheitern. Denn nur in dieser Reibung entsteht echte Resonanz.

Ein Bild, das nicht perfekt ist, lädt ein zur Auseinandersetzung. Es provoziert Fragen, öffnet Deutungsräume, schafft Verbindung. Es verlangt keine Zustimmung – sondern eine Haltung. Und das ist heute mehr wert als jeder Like.


Sechs Wege aus der ästhetischen Müdigkeit

1. Regelbruch als Methode

Wende dich von deinen eigenen Prinzipien ab. Spiele mit gestalterischen Regeln, um sie bewusst zu unterlaufen. Nutze Disharmonie, Überladung oder unkonventionelle Perspektiven, um neue Sehgewohnheiten zu erzeugen.

2. Zeig das Unfertige

Trau dich, Werke zu zeigen, die noch im Entstehen sind. Skizzen, Fehlversuche, visuelle Notizen. Sie geben Einblick in deinen Denkprozess – und öffnen Räume für Interpretation statt Bewertung.

3. Arbeite mit Sprache – aber anders

Texte können im Bild Kontext schaffen – oder bewusst zerstören. Nutze fragmentierte Sätze, widersprüchliche Aussagen oder kaputte Typografie, um das Bild nicht zu erklären, sondern zu stören.

4. Mach Kunst aus dem Verworfenem

Nimm jene Bilder, die du eigentlich gelöscht hättest, und stelle sie in den Mittelpunkt. Erkenne das Fragmenthafte als künstlerischen Wert. Nenne es z. B. „Bruchstücke eines Versuches“.

5. Teile deinen Zweifel

Kunst darf auch Unsicherheit zeigen. Beschreibe deine Zerrissenheit, deinen Zwiespalt zum eigenen Werk. Sag offen: „Ich weiß nicht, ob das gut ist.“ Diese Ehrlichkeit berührt – weil sie selten ist.

6. Erzwinge Interpretation statt Reaktion

Verzichte auf Statements. Stelle Fragen. Zeige nur Ausschnitte. Lass das Publikum mitdenken. Die Wirkung entsteht nicht durch das, was du sagst – sondern durch das, was du offenlässt.


Zwischen Verweigerung und Präsenz – Eine neue Haltung

Die Lösung für die ästhetische Müdigkeit ist keine neue Technik. Sie ist eine Haltung.

Es geht darum, wieder Kunst zu machen, die sich widersetzt. Die nicht gefallen will. Die Fragen stellt statt Antworten zu liefern. Die Irritation zulässt, statt Harmonie zu simulieren.

Der Künstler der Zukunft ist nicht der Virtuose – sondern der Saboteur. Er stört, wo alle optimieren. Er verlangsamt, wo alle beschleunigen. Er zeigt Brüche – weil nur dort Wahrheit aufscheint.


Fazit: Die neue Kunst wirkt nicht – sie reibt

Wir brauchen keine besseren Bilder. Wir brauchen Bilder, die uns nicht mehr loslassen. Nicht, weil sie schön sind – sondern weil sie etwas aufbrechen.

Wenn Kunst wieder Wirkung haben soll, dann darf sie nicht mehr nur technisch beeindrucken. Sie muss emotional verwirren, symbolisch verletzen, philosophisch stören.

Denn wahre Kunst ist nie eindeutig. Sie ist nicht klar. Sie ist nicht perfekt.

Sie ist das, was bleibt – weil es kratzt.


#brownz.art – Gegen die glatte Wand, gegen das stille Bild, gegen den schönen Stillstand.


📰 NEUE BILDKUNST: WENN KÜNSTLER MIT ALGORITHMEN MALEN UND DIE WELT ZURÜCKSCHAUT

Von Brownz.art – Sonderbericht zur Lage der Kunst 2025

Die Welt der bildenden Kunst erlebt derzeit eine tiefgreifende Transformation – und sie geschieht nicht in den Museen. Sondern in Browsern, Prompt-Fenstern und den Köpfen von Künstlerinnen und Künstlern, die sich selbst als System begreifen. Zwischen neuronalen Netzwerken und zerbrochenen Symbolen formiert sich eine neue visuelle Sprache – roh, vieldeutig, provozierend. Die Leinwand schweigt nicht mehr. Sie widerspricht.

Die Leinwand lebt – und widerspricht

Während klassische Malerei oft mit Komposition, Technik und Farbe verbunden wird, sprechen wir 2025 von Feedback-Loops, neuronalen Netzen und semantischen Bildfehlern. Die neue Bildkunst ist nicht mehr stumm. Sie reagiert.

Ob mit KI-generierten Bildern, Mixed-Media-Installationen oder rebellisch überarbeiteten Selfies – heute ist der künstlerische Prozess oft ein psychologischer. Die Tools mögen neu sein – doch die Fragen sind älter denn je: Wer bin ich? Was bedeutet Wahrheit? Wo beginnt Manipulation?

„Wenn ein Bild nichts mit mir macht, ist es kein Bild, sondern Werbung.“

So oder ähnlich denken viele der neuen Avantgardisten. Die Frage „Ist das Kunst?“ hat sich erledigt. Entscheidend ist: Wie viel innere Reibung steckt darin? Wie stark ist der Widerspruch, den es aushält – oder auslöst?

Trend 1: Glitches, Parasiten und Symbolfragmente

In den sozialen Medien und auf neuen Ausstellungsplattformen zeigt sich ein deutlicher Trend: Kunst darf kaputt sein. Oder besser: Sie muss.

  • Totenköpfe mischen sich mit Emojis.
  • Glitch-Effekte wirken nicht wie Fehler, sondern wie Zitate.
  • Text-zu-Bild-KI wird als absurde Impro-Maschine genutzt, um neue Welten zu bauen.
  • Halbgare Kompositionen, scheinbar unfertige Skizzen, visuelle Parasiten: Sie sind kein Mangel, sondern Methode.

Gerade diese bewussten Stilbrüche erzeugen beim Betrachter eine Irritation – und genau darin liegt ihr Reiz. Das Werk fordert Haltung, nicht Zustimmung. Es ist ein Testfeld für Reaktion, Deutung, Projektion.

Trend 2: Kunst aus Systemen, nicht aus Eingebung

Die romantische Vorstellung vom genialen Einfall verliert an Boden. Stattdessen arbeiten viele Künstler:innen heute wie Designer von Systemen:

  • Sie entwickeln Begriffskarten, um Themenfelder visuell zu erschließen.
  • Sie legen Fehlerdatenbanken an, um aus ihren Irrtümern Werke zu schaffen.
  • Sie setzen sich klare Routinen – oft mit Zeitdruck, um Spontaneität zu provozieren.
  • Zufallsprinzipien, Regelwerke und Einschränkungen werden als kreative Motoren genutzt.

Das Ziel ist nicht das perfekte Bild. Sondern ein echtes Bild. Eines, das durch seinen Entstehungsprozess eine eigene Logik bekommt. Kunst wird zur Strategie – nicht zur Laune. Das Studio gleicht einem Labor. Jeder visuelle Eingriff ist ein Experiment mit offenem Ausgang.

Trend 3: Die Rückkehr des Analogen – aber anders

Gerade weil so viel digital und generierbar ist, erlebt das Analoge eine neue Wertschätzung:

  • Handschrift wird zum Ausdruck von Unverwechselbarkeit.
  • Überdrucke, Collagen, haptische Materialien wirken wie Protest gegen die KI-Ästhetik.
  • Fehlerhafte oder unfertige Bilder werden nicht aussortiert, sondern bewusst gezeigt.
  • Alte Techniken (Siebdruck, Transferdruck, Frottage) werden mit digitalen Prozessen kombiniert.

Nicht selten erscheinen diese Arbeiten wie visuelle Brüche mit der Optimierungskultur. Es geht um Reibung. Um Textur. Um das, was man nicht glätten kann.

Trend 4: Visuelle Philosophie statt Statementkunst

Was auffällt: Immer mehr Künstler:innen formulieren keine klaren Botschaften mehr. Sie zeigen offene Fragen, Widersprüche, narrative Leerstellen. Ihre Werke wirken wie Denkmodelle – visuelle Philosophie ohne Handlungsanweisung.

  • Werke, die sich selbst widersprechen, gewinnen an Bedeutung.
  • Komplexe Layer statt simpler Slogans.
  • Kunst wird nicht zur Antwort, sondern zur Frageverstärkung.

Gerade in einer Zeit, in der alles erklärt, bewertet und polarisiert wird, schafft Bildkunst wieder Räume der Ambivalenz. Sie wird zum Reflexionsmedium – nicht zum Meme.

Fazit: Bildkunst ist kein Produkt mehr – sie ist eine Haltung

Wir leben in einer visuellen Kultur der permanenten Übersättigung. Umso stärker wirkt das Bild, das stört, widerspricht, verwirrt.

Die neue Bildkunst will nicht gefallen. Sie will fordern. Sie will nicht verkaufen. Sie will verbinden – oder trennen. Und sie fragt nicht mehr: „Was sieht schön aus?“ Sondern: „Was lässt dich nicht mehr los?“

Die Künstler:innen der Gegenwart sind weniger Maler, mehr Operatoren des Widerspruchs. Ihre Werke sind nicht dekorativ, sondern operativ.


#brownz.art – zwischen Pixeln, Parasiten und Perspektivbruch


Farbarchitekturen statt Filterkits

Die PSD-Colorings von Irwinbae sind keine Lookmaschinen.
Es sind visuelle Eingriffe auf molekularer Ebene – präzise, kontrolliert, fast chirurgisch.
Über 100 offene PSD-Dateien, gebaut wie modulare Farblabore. Keine stumpfen Presets, sondern Layerstrukturen, mit denen man arbeiten kann – wenn man versteht, was man da tut.

https://www.deviantart.com/irwinbae/gallery/58709824/psd-colorings

Begleitendes Video (Anwendung und Wirkung):
https://www.youtube.com/watch?v=Na2rNtBtt4g&t=9s

Kurven, Channelmixer, selective Color – alles da, aber ohne Show.
Manche dieser Colorings funktionieren wie feine Frequenzverschiebungen in der Wahrnehmung:
Stimmung kippt, Tiefe entsteht, das Bild verändert seine Temperatur – ohne dass es auffällt.

Stilistisch irgendwo zwischen koreanischem Editorial, Soft Noir und einer stillen Form von Drama. Haut bleibt lebendig, Lichter behalten Zeichnung. Keine Verwaschung. Keine Effekthascherei.

Für mich eher eine Sammlung von Denkansätzen als von Looks.
Wer nicht einfach klicken, sondern verstehen will, findet hier eine fundierte Grundlage.

– BROWNZ.


Farbdramaturgie und Bedeutungsschichten

Diese PSDs funktionieren wie subtile Eingriffe ins visuelle Nervensystem eines Bildes. Die Farbe wird nicht einfach verändert – sie wird verschoben, geschichtet, neu codiert. Jede Datei hat ein Eigenleben. Kein Effekt, sondern eine Dramaturgie.

Viele dieser Colorings arbeiten im Bereich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle – dort, wo Stimmung entsteht. Wo ein Bild plötzlich weniger glatt, weniger laut, aber gleichzeitig intensiver wirkt. Das hat mehr mit Komposition zu tun als mit Style.

Manche dieser Tonungen erzeugen ein Gefühl von innerer Distanz – andere holen das Subjekt in eine fast intime Nähe. Man sieht: Diese Colorings sind gebaut mit einem fotografischen Verständnis von Licht, nicht aus grafischer Spielerei.

Wer genau hinsieht, erkennt: Es geht um Atmosphäre, nicht um Look. Und darum, wie aus Farbe eine Haltung wird.


Anleitung zur Verwendung der PSDs

  1. Eigenes Bild öffnen:
    Öffne dein Bild in Photoshop. Am besten vorbereitet (z. B. aus RAW entwickelt), farblich neutral.
  2. PSD öffnen:
    Lade die gewünschte Irwinbae-Coloring-PSD. Sie besteht meist aus mehreren Einstellungsebenen.
  3. Drag & Drop:
    Ziehe alle Adjustment-Layer aus der Irwinbae-PSD per Drag-and-Drop direkt über dein eigenes Bild in deiner Datei. Wichtig: Dein Bild bleibt die Hintergrundebene – die Colorings liegen darüber und wirken als visuelle Korrekturstruktur.
  4. Anpassen:
    Passe bei Bedarf die Deckkraft einzelner Ebenen an. Einige PSDs arbeiten mit Masken – dort kann selektiv angepasst werden. Die Ebenen sind editierbar, nichts ist „locked“.
  5. Feinarbeit:
    Je nach Bild kann es sinnvoll sein, Helligkeit oder Farbtemperatur vorher oder nachher manuell anzupassen. Die PSDs sind keine One-size-Fits-all-Lösungen.
  6. Exportieren:
    Wenn das Ergebnis stimmig ist: flatten, exportieren, fertig.

Diese PSDs sind kein Autopilot. Sie reagieren auf das Bild, das du ihnen gibst – und verlangen nach einer Antwort.

– BROWNZ.