Midjourney Video: Die Zukunft bewegt sich

Von BROWNZ – 26. Juni 2025

Eine neue Dimension der Kreativität beginnt nicht mit einem Donnerschlag, sondern mit einem sanften Wackeln im Bild.

Midjourney, bisher bekannt als das Power-Tool für atemberaubende KI-Bildgenerierung, wagt den nächsten großen Schritt: Bewegung. Mit Midjourney Video wird das Unmögliche greifbar – aus einem einzigen Bild wird ein animierter Mini-Film. Und zwar nicht nur für Midjourney-Nutzer, sondern für jeden, der ein Bild hochladen kann.

Was kann Midjourney Video?

Die neue Funktion nennt sich schlicht „Animate Image“. Ein Knopfdruck, und das Bild beginnt zu leben. Dabei unterscheidet das Tool zwischen zwei Bewegungsmodi:

  • Low Motion: dezente, subtile Bewegung
  • High Motion: Kameraschwenks, Actionszenen, Dynamik pur

Der Clou: Die Animation funktioniert nicht nur mit Midjourney-Bildern, sondern auch mit hochgeladenem Fremdmaterial. Das System analysiert das Motiv, generiert Bewegungspfade und erstellt vier Varianten, jeweils 5 Sekunden lang. Diese lassen sich auf bis zu 21 Sekunden verlängern – mit jedem Schritt neue Entscheidungsmöglichkeiten: Wiederholung oder Überraschung, Auto-Animation oder eigene Steuerung, ruhige Szene oder Highspeed.

Wie funktioniert der Workflow?

  1. Bild generieren oder hochladen
  2. „Animate Image“ aktivieren
  3. Bewegungsmodus wählen: Auto (selbst generiert) oder Manuell (z. B. „slow zoom out“)
  4. Video verlängern (optional, bis zu 4x à 4 Sekunden)
  5. Video exportieren (MP4, aktuell nur 480p)

Das fertige Video kommt in zwei Varianten: einmal fürs Web (kleiner), einmal als „Raw“ mit größerer Datei – beide ohne Audio, beide mit viel Potenzial.

Was kostet Midjourney Video?

Ein Video-Job verbraucht rund achtmal so viele Fast-Minutes wie ein Bild. Klingt viel, ist aber günstig – denn laut Vergleich mit Tools wie Runway, Pika oder Kling kostet Midjourney rund 25x weniger. Die kreative Einstiegshürde? Niedrig. Die Wirkung? Groß.

Warum macht Midjourney jetzt Videos?

Weil Bilder nur der Anfang sind. Midjourney träumt groß: von KI-generierten Realitäten in Echtzeit. Dafür braucht es:

  • Bildmodelle (hat Midjourney)
  • Videomodelle (jetzt neu)
  • 3D-Systeme (in Entwicklung)
  • Interaktive Räume (Vision: begehbare Welten)

Der Video-Release ist also nicht nur Feature, sondern Fundament. Schon in der Vergangenheit testete Midjourney mit Patchwork eine Art World-Builder, der jetzt wieder an Relevanz gewinnt. Wer zwischen den Zeilen liest, erkennt: Die KI-Studios rüsten auf. Und Midjourney ist vorne mit dabei.

Der große Praxistest

Ich habe die neue Funktion mit verschiedenen Motiven getestet:

1. Stilisiert & 2D

Das funktioniert verblüffend gut. Midjourney kennt seinen Stil, kennt seine Layer, kennt seine Welt. Die Animationen sind flüssig, nachvollziehbar, stimmig. Es wirkt, als ob die KI weiß, was sie tut – und das macht Eindruck.

2. Fotorealistisch & realistisch

Hier zeigt sich die Grenze: Midjourney erkennt Elemente, setzt sie auch gut in Bewegung, aber es fehlt (noch) die Tiefe, die Kling AI 2.1 liefert. Vor allem komplexe Lichtverhältnisse, Hautstrukturen oder Materialverhalten stoßen an Limits. Trotzdem: Was möglich ist, ist erstaunlich viel.

3. Bewegungstypen

  • Low Motion wirkt cineastisch, beruhigend, fast meditativ.
  • High Motion ist wilder, actionreicher, aber birgt Artefakt-Risiken.

Die Wahl der Bewegung ist stilprägend. Wer die richtigen Prompts kennt oder einfach ausprobiert, findet schnell seinen Stil.

Midjourney vs. Konkurrenz

  • Midjourney: schnell, günstig, 4 Varianten pro Video, aktuell 480p, kein Audio, starker Style
  • Kling AI: hochwertiger, teurer, bessere Auflösung, dafür weniger intuitiv
  • Runway / Pika / Sora: eher als Postproduction-Tools gedacht

Fazit: Midjourney bietet aktuell das beste Verhältnis aus Kreativität, Bedienung und Preis – zumindest für den schnellen Einstieg in bewegte KI-Welten.

Und jetzt?

Es wird sich rasch weiterentwickeln. Bessere Auflösung? Sicher. Sound, Audio-Reaktion, KI-Editing? Kommt. Und irgendwann vielleicht das, was Midjourney jetzt schon andeutet: eine echte KI-Plattform für Stories, Filme, Erlebnisse. Patchwork wird dabei mehr als ein Nebenprojekt – vielleicht die Bühne für alles.

Fazit

Midjourney Video ist mehr als ein Tool. Es ist ein Versprechen: auf lebendige Bilder, auf neue Formen des Ausdrucks, auf eine Zukunft, die sich selbst gestaltet. Wir stehen am Anfang eines bewegten Kapitels.

„Flüssiger als Kling, mit mehr Kontrolle – und endlich kein ungewollter KI-Unsinn im Bild.“

Ob Animation, visuelle Poesie oder Mini-Storytelling: Midjourney bewegt uns. Und das im wahrsten Sinne.


BROWNZ ist Synthograf, Bildphilosoph und KI-Wandler. Er glaubt nicht an die Zukunft – er generiert sie.

PS.: https://brownz.art/2025/06/23/brownz3-artbreeding-ki-photoshop-synthografie-die-ultimative-fusion-der-bildwelten/